wettbewerb
auftraggeber handwerk&form 2009
partner oberhauser&schedler bau
realisierung 2009
standort andelsbuch
zieglein, zieglein – eine wand
grüne wand im freien, der natur zuvor kommen, ihr helfen? das, was die natur immer schon macht, menschengeschaffene wände aus beton oder stein zurück zu erobern, das wird ihr mit dem „grünen“ zieglein leicht gemacht. ein betongerippe, das in verdrängungsräumen im herstellvorgang erwächst, bildet die tragstruktur. kugel- bzw. walzenförmige “keimsäcke”werden von porösem splittbeton umflossen und bilden lokal inseln vorkonfektionierter natur. grobes jutegewebe und betonschlämmeabweisendes papier umfassen eine torffreie substratmischung. zuschläge von pflanzlichen und tierischen fasern verleihen dem krümeligen material innere struktur und nach biologischen abbau, ergänzend langzeitig nährstoff für den bewuchs. ausdauernde mehrjährige kräuter, stauden sowie gehölz siedeln pionierartig . ihr feines bis grobes wurzelnetz
stabilisiert nach einiger zeit die keimsäcke. durch ständiges wachstum der pflanzen und die verbreitung der wurzeln in den hohlräumen der ziegel, festigen sie schließlich die wandbauten als solche. durch den bewuchs und die verwurzelung ergibt sich eine neue symbiose. was die pflanzen als nährstoff dem beton rauben, geben sie als stützkraft wieder zurück, solange bis keiner der beiden mehr kann – der beton und die natur nicht (mehr).
gartentrennwand, böschungswand, pflanzwand (permakultur), schallschutzwand - der einsatz ist vielfältig. die oberfläche ist nicht hart und doch gefestigt, die struktur kann frei stehen oder sich anlehnen. das zieglein ist in seiner erscheinung nicht ganz regelmäßig und doch addierbar. den rest an fantasie überlassen wir der natur, der sache selbst.
abmessungen: 24cm (b) x 50cm (l) x 21cm (h)