entwurf & planung
auftraggeber birgit & h.j. moosbrugger
partner
realisierung 1998-2000
standort 6863 egg/vorarlberg
das bauen im hang fordert die auseinandersetzung mit den möglichkeiten der architektur. das baugrundstück, eine natürliche, topographisch interessante fläche wird respektiert beziehungsweise in konzeptioneller weise mit dem gebäude verschmolzen. steht das haus für sich als widerpart zur natur, so sind erschließung, staffelung der baukörper, horizontalität reminiszenzen eben an diese.
die erschließung kann als interpretation dieses wechselspieles verstanden werden. das haus hebt sich aus dem zweiseitig geneigten hang dem ankommenden entgegen – zufahrt und eingang werden durch das auskragende obergeschoss markiert, gleichzeitig der geländefluß nicht zerstört. entlang der schmalseite und weiter auf der rückwärtigen längsseite gelangt man dem gelände folgend zum eigentlichen hauseingang, ohne den ausblick auf die umgebende landschaft zu verlieren. der weg ist ein ziel, die blickbeziehungen und unterschiedlichen orientierungsmöglichkeiten ein zweites. je nach lage des raumes werden natur (der ort als solches) und die himmelsrichtungen mit den unterschiedlichen lichtqualitäten erfahrbar. durch das verschieben der einzelnen geschosse entstehen plattformen in der landschaft - ähnlich den decks der schiffe. der innenraum steht derart in mehrfacher beziehung zum außenraum. durch die verdrehung und verschiebung der geschosse wird eine eindeutige orientierung – üblicherweise dem gefälle entsprechend - bewußt vermieden und eine verschränkung mit dem ort versucht.
während in horizontaler ausrichtung das haus offenheit zum ausdruck bringt, vermittelt der weg in vertikaler richtung die zunahme an privatheit. diese gipfelt folglich im elternschlafzimmer im auskragenden teil. die dialektik von exponiertheit und schlußpunkt des weges wird räumlich verdeutlicht.
konstruktiv bildet der massive keller - teilweise aus dem hang herausragend – die basis für die folgenden geschosse. gemeinsam mit dem fundamentriegel unter den stahlstützen im eingangsbereich und einer unterirdischen stützwand unterhalb der auskragenden ostwand des obergeschosses – in seiner wirkungsweise als umgekehrter kragarm zu verstehen – entsteht ein steifes untergeschoß, das die lasten gleichmäßig in den untergrund ab zu tragen im stande ist. das erdgeschoss besteht aus tragenden stahlstützen und wandscheiben in holzbauweise – horizontalaussteifung - und wird von multiboxelementen zur gänze überspannt. nur so konnte die relativ offene wohnform mit ständig veränderten durchblicke konsequent realisiert werden. der versorgungskubus mit wc, ar und küche dient lediglich der windaussteifung. im obergeschoss wird das selbe konstruktionsprinzip der umhüllung angewendet. entsprechend der größeren privatheit bleiben weniger große öffnungen ausgespart. alle innenwände können entfernt werden – schließlich wäre ein ueimbau in zwei getrennte wohneinheiten möglich.