wettbewerb
auftraggeber handwerk&form 2006
partner sevda chkoutova (motiv)
fetzcolor (prototyp)
christine pils
realisierung 2006
standort andelsbuch
das fugenlose bad als solches ist seit langem technisch realisierbar. „fugenlos“ versucht eine zwischenlösung mit transportier- und verarbeitbaren großtafeln, die ihren mehrwert aus der handwerklichen und künstlerischen bearbeitung beziehen. die konzeption beinhaltet die vorfertigung nach naturmaßen und eine fachgerechte verarbeitung in der werkstatt. die ausführung erfolgt damit ohne verschmutzung und unabhängig von austrocknungszeiten einer baustellensituation wie sonst üblich. anders als fliesen ermöglichen die fugenlosen panele einen gezielten, raumbezogenen einsatz in abmessung und gestaltung. die großtafeln werden als vorwandmontage appliziert oder können flächenbündig eingeplant und bei endfertigung montiert werden. werden die panele nur in den bereichen waschbecken, dusche und badewanne – in den spritzwasserbereichen – eingesetzt, ergibt sich eine räumliche und grafische akzentuierung der funktionsflächen. die „restflächen“ bleiben frei und als wasserdampf-absorbierende oberflächen offen. der raumcharakter der grundbauweise (z.b. im massivholzbau oder im altbau) bleibt gestalterisch erhalten.
montage
die montage erfolgt trocken und schmutzfrei auf vorbereitete bzw. finalisierte wandoberflächen egal welchen untergrundes. „fugenlos“ bringt damit keine zusätzliche feuchtigkeit ins bauwerk und ermöglicht die jederzeitige begehbarkeit und verwendung des raumes für andere arbeiten.
gestaltung
die gestaltungsmöglichkeiten reichen von der hervorhebung des trägermaterials mit seinen eigenheiten z.b. holz bis hin zu räumlicher verfremdung durch grafische und farbliche motivüberlagerungen. das platzieren von texten oder bildern ist ebenso denkbar und versuchsweise bereits ausgeführt.
die gewählten gestaltungelemente basieren auf der abstraktion floraler motive. die unregelmäßigkeit und verspieltheit als thematik entstammt jener naturbetrachtung, wie sie die künstlerin für die konkreten raumsituationen als angemessen und notwendig erachtet. die unterschiedlichkeit und unruhe in den einzelnen rank- und blattformationen sollen den nutzer in eine fantasiewelt entführen und ihn zum teilnehmer genau jener künstlerischen auseinandersetzung werden lassen. assoziationen von badezeremonien in naturlandschaften sind durchaus gewollt. der in vielen fällen rationalisierten und designten ästhetik der badezimmergestaltung von heute wird eine stilistisch andere, „fugenlose“ logik entgegen gehalten.