wettbewerb
auftraggeber wko wien
partner christine pils
realisierung
standort
wettbewerb weihnachtsbeleuchtung wien “light up”
„eiswolke“ - nachts
weihnachten ist verbunden mit winterszeit und jenen wetter- und lichtstimmungen, die wir mit die winter assozieren. auch wenn die kalte nicht jedermanns sache ist, die eisblumen und eisgebilde üben trotzdem seine faszination auf alle menschen aus. eis hat insbesondere hinsichtlich der lichtbrechung seine eigenen gesetze und erzeugt eigenwillige lichtfarben und bildmotive.
dies bildet den inspirativen hintergrund für die weihnachtsbeleuchtung „eiswolke“. was in einem 1/50 modellversuch mit drahtgitter und appliziertem eis funktioniert hat, wird in eine wirtschaftlich machbare realisierung übersetzt. die zielsetzung ist, jene bewegte lichtstimmung als baldachin oder wolke im straßenraum wiederholt und in unterschiedlichen geometrien zu wiederholen. dabei steht das beleuchtet und in seiner oberfläche bewegte lichtobjekt im vordergrund, schließlich ist es kein geschlossener baldachin, sondern gibt immer wieder öffnungen zum dunklen nachthimmel und den angrenzenden fassaden frei. der passant bewegt sich unterhalb eines reduzierten teppichs in einem reduzierten raum, vergleichbar mit dem flug knapp unterhalb einer „aufgerissenen“ wolkendecke. himmel, wolken und die wechselnden lichteindrücke sollen die assoziationen eine „eigentümlich enthobenen“ stimmung vermitteln und das flanieren im straßenraum in ein besonderes und international unvergleichbares erlebnis wandeln. die weihnachtsbeleuchtung ist hintergrund für ein besonderes ambiente und wird zum ausdruck der stadt auch nach „außen“.
„eiswolke“ – unter tags
was in der nacht gilt, bleibt in seine verkehrung am tag erhalten. die baldachinartige situation verleiht dem passanten eine art schutzgefühl, muß aber gleichzeitig derart offen bleiben, dass die wintersonne den flaneur auch trifft. dabei steht die skulpturale eigenheit im vordergrund. licht und wind zeichnen sich gedämpft und gemildert in der bewegtheit der „eiswolken“ ab. die anwohner von stark frequentierten einkaufstraßen werden in dieser form zudem „geschützt“ vom hektischen treiben von unten beziehungsweise erleben im blick von oben das treiben „gefiltert“ und „reduziert“.
„eiswolke“ weihnachtsbeleuchtung
im vordergrund steht die überlagerung des geflechts an geometrischen formen einer straßensituation mit „freien“, „natürlichen“ formen. das motiv des baldachins aus wolken steht im kontrast zu den bewegungsflüssen in der straße und der orientierung der werbe- und verkehrsbeschilderung. während die übliche beleuchtung mit graphischen zeichen in zwei ebenen operiert, versucht die „eiswolke“ eine vereinnahmung des straßenraums in mehrern ebenen. schließlich auch durch die wechselnden „lichttemperaturen“ entsteht jene zwingende differenz, wie dem projekt als idee zugrunde liegt.
„eiswolke“ - konstruktion
die wolke selbst besteht aus einem großmaschigen drahtgewebe aus niroseilen, dass je nach straßenzuschnitt gezielt verlagert und räumlich konzentriert wird. der baldachin soll schließlich nur für die passanten und nicht für den fließverkehr werden. im stahlseilgewebe werden unter- und oberseitige, tiefgezogene, transluzente polyesterkörper platziert bzw. fixiert. durch den widerschein der bereits vorhandenen beleuchtung aus den schaufenstern entstehen primäre lichtspiegelungen beziehungsweise reflexionen an der unterseite der „eiswolke“. durch einzelne spots von oben werden zusätzlich akzente im „durchleuchten“ erzeugt. farbtemperatur und lichtstimmung könne insofern den gegebenheiten, den wünschen der anwohner und geschäftstreibenden individuell angepasst werden.
eine maximierung der idee der eiswolke erfolgt durch ausbildung eines zweischaligen gewebegeflechts mit verspannstäben im inneren. damit kann eine freie form erzeugt werden, bei der die beleuchtung im hohlraum sich befindet. das eigentliche leuchtmittel verschwindet für das auge des betrachters schließlich gänzlich. die eiswolke schwebt im nächtlichen himmel, insofern sie von den gegebenen fassaden nur durch ca. 8 seile abgehängt beziehungsweise räumlich fixiert werden muß. aufgrund der leichten elemente – seilgewebe und polyesterkörper – entstehen nur minimale zugkräfte an die angrenzenden bauteile. die stromversorgung und position der leuchten kann mittels der bestehenden verkabelung für die straßenbeleuchtung bewerkstelligt werden.